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Geschichte

Es war einmal im Jahre 1997, als sich drei kleine Jungen zusammen setzten und einen Klub gründeten. Sie hatten zwar ein möliges Klubzimmer, aber noch keine richtige Idee, was für ein Klub es denn sein sollte. Es gibt Backstreetboys-Hasserklubs, Antimädchenklubs und Modelleisenbahnklubs, aber das schien ihnen alles langweilig. Trotzdem waren sie voller kindlichem Enthusiasmus und so war das Thema erst einmal egal.

Um auf der ersten offiziellen Klubsitzung überhaupt etwas zu besprechen, haben sich die drei kleinen Jungen dann schnell einen tollen Namen ausgedacht. Und da diese drei Jungen Ralf Henze, Richard Marx und Matti Wolfinger hießen, fügten sie einfach die Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen zusammen und legten in diesem kleinen möligen Zimmer den Grundstein für den HMW-Klub, der später zur HMW-Cooperation umbenannt wurde. Damit war die Sache erstmal gegessen. Man braucht wie gesagt nicht unbedingt ein Thema oder ein großes Interesse an irgendwas, um einen Klub zu gründen. Deshalb dümpelte der Name eine Zeit lang so vor sich hin, ohne groß gebraucht zu werden. Die offiziellen Sitzungen wurden sowieso aufgrund fehlenden Klubgesprächsstoffes ausgesetzt.

Doch irgendwann an einem schönen Sommertag fing Ralf damit an, mit der Videokamera des Vaters kurze Stop-Motion-Animationsfilme zu drehen. Das weckte das Interesse seines Bruders und Lars fing auch an, kleine Stop-Motion-Animationsfilme zu drehen. Und dann kam auch der dritte Bruder Ronald hinzu und man filmte sich gegenseitig beim Herumturnen auf einem Müllcontainer. Man imitierte große Vorbilder aus Hollywood, wie "Titanic" und "Cliffhanger" und kam darauf, dass das eigentlich ganz einfach geht. Von neuen Imitierideen beflügelt, begaben sich die drei Brüder daraufhin in den dunklen Keller und drehten eine vereinfachte Version des Science-Fiction-Horror-Klassikers "Alien". Da sie gerade keine moderne Schnittsoftware zur Verfügung hatten, spulten sie die misslungenen Szenen auf der Kamera zurück und bespielten die Kassette neu (Kameraschnitt). Und so war der erste kleine zusammenhängende Film gedreht.

Von der Einfachheit des Filmemachens überrascht, wollten die Brüder noch mehr drehen und wagten sich an das große politische Thema des Jugoslawienkrieges heran. Es entstand Kosovo Gnadenlos, der erste "richtige" Film, geschnitten auf der Kamera. Nun wurde auch ihr langjähriger Freund und HMW-Klubmitglied Richard Marx angesteckt, der sich dann gleich darauf die Rolle des James Bond sicherte. Dieser Film war der erste, der beim Überspielen auf den Videorekorder geschnitten wurde. Und so trat man vom Kameraschnitt zum Videorekorderschnitt über.

Das eröffnete nun ganz neue Möglichkeiten des Filmemachens! Man konnte jetzt mehr improvisieren und musste die Kamera nicht immer wieder zurückspulen, wenn eine Szene misslungen war. Das Drehen bestand nun im Prinzip darin, dass man sich kurz etwas ausdachte und dann zwischen den Einstellungen herumstritt, wie der Film weitergehen sollte. Meist ging es um politische und kriegerische Konflikte zwischen zwei oder mehr Ländern, die alle mit Waffengewalt gelöst wurden. Das Drehen machte ungemein Spaß, vor allem weil man nie vorher wusste, wie der Film zu Ende gehen würde und man sich immer verrücktere Sachen einfallen lassen konnte.

Und irgendwann zwischen der Filmerei wurde der HMW-Klub, der nun ein richtiges Thema besaß, zur HMW-Cooperation umbenannt. Dann zogen die drei Henze-Brüder mit der Familie nach Budapest, was aber dem Filmhobby keinen Abbruch tat. So traf man sich in den Ferien und es wurden größere Projekte geplant. Richard hatte schon lange die Idee einer großen Science Fiction Space-Oper, dem Star Empire, doch das erwies sich bis heute als das größte Problemkind, und im Moment verrottet es im Filmleichenkeller.

Doch mit dem Feinddezimierer, einer halbstündigen Actionparodie auf alle billigen und teuren "Einer gegen alle"-Hollywoodkracher, entstand der erste wirklich ernst zu nehmende, publikumswirksame Film. Nach über fünf Jahren Dreh- und Bearbeitungszeit in Ungarn und Deutschland, konnte die HMW-Cooperation wirklich stolz auf ihr Werk sein sein, zumal hier auch der versierte Hobbykomponist und Zahnmedizinstudent aus Wien, Peter Cernuska, eigens die Musik dafür schrieb. Doch bis es beim Feinddezimierer zum finalen Schnitt kam, hatte ein anderer Film noch das Vergnügen, als erster auf dem Computer geschnitten zu werden: Die Nachfolge. Der kurze Mafia-Generationenkonflikt-Film hatte sogar ein richtiges Drehbuch und es gab eine kleine Vorbereitungs- und Planungsphase, was sonst eigentlich nicht der Fall war. Und Ralf entwarf im Zuge des Feinddezimierer-Schnitts die HMW-Animation mit der sich drehenden goldenen Kamera.

Dann, zum Jahresanfang 2004 kam Mein Haus, ein kurzer heftiger Psychohorror, an einem Abend gedreht und in einer Woche in mieser Qualität geschnitten. Das war die Eintrittskarte in die Rostocker Filmwelt, zu der Richard schon längere Zeit Kontakt hatte. Von da an nahm alles seinen Lauf in die Öffentlichkeit: Feinddezimierer lief in Ungarn, Mein Haus wurde auf einem Rostocker Trashfilmfestival bejubelt, Die Nachfolge erschien schon in niveauvollerem Rahmen, und es kamen immer wieder neue Filmideen.

Der Sprung aus der Hobby-Homevideoecke war geschafft! Jetzt drehte man schon digital und wurde mit jedem Film besser. Inzwischen ist das Auftreten auf Rostocker Filmfestivals eine Selbstverständlichkeit, obwohl HMW-Filme auch schon in Wien, Berlin, Hamburg, Bremen, Frankfurt am Main, München, Dortmund, Oldenburg, Neubrandenburg, Göttingen, Detmold, Lorch, Heilbronn, Landshut, Malchow, Marburg, Passau, Tübingen, Waiblingen, Weimar und Wiesbaden, in Ungarn in Budapest, Györ, Pécs und Makó, in England in London, in der Slowakei in Liptovský Mikulás, in Russland in Novosibirsk und in Rumänien in Tirgu-Mures gezeigt wurden. Außerdem ist die Anzahl der gedrehten Filme mittlerweile auf über 50 angewachsen!